Montag, 18. August 2008

Warum Frauen die besseren Beifahrer sind

Er sitzt am Steuer, sie daneben – oder umgekehrt. Kaum etwas stellt die Beziehung auf eine härtere Probe als gemeinsames Autofahren. Aber mit einer Frau auf dem Beifahrersitz kommt ein Mann besser durch den Verkehr. Eine Studie des Verkehrspsychologen von der Universität Dresden, Professor Bernhard Schlag, ergab: Das Unfallrisiko eines Mannes, der eine Beifahrerin hat, ist fünfmal kleiner, als wenn er allein am Steuer sitzt.
Gerade Beifahrer, die sonst hinterm Steuer sitzen, fühlen sich manchmal verunsichert, wenn der fremde Fahrstil nicht dem eigenen entspricht. „Das Gefühl, fremdbestimmt, ja hilflos zu sein, äußert sich bei jedem Fünften als ‚nackte Angst'“, sagt Schlag. Deshalb sollte Kritik am Fahrstil vermieden werden. „Zweifel an der Fahrkunst des Lenkers sind nicht nur kränkend, sie sprechen dem Fahrer auch die nötige Kompetenz ab und stellen seine Autorität infrage“, sagt der Verkehrspsychologe Schlag.

Das Image von Frauen und Männern am Steuer ist immer noch klischeebeladen. Männer fahren demnach aggressiver, riskanter und rücksichtsloser, während Frauen angeblich ängstliche, langsame und defensive Fahrer sind. Die Klischees färben sogar auf die Automarken ab. So gelten Porsche, BMW und Mercedes-Benz als „männlichste“ Marken, Smart und Fiat als die „weiblichsten“.

Da genauso viele Frauen wie Männer den Führerschein machen, muss zwangsläufig auch die Zahl der männlichen Beifahrer drastisch steigen. Nur lässt der gewünschte Gewöhnungseffekt leider noch auf sich warten: Der Mann mag partout nicht gerne beifahren. Obwohl inzwischen sogar statistisch untermauert ist, dass Frauen besser lenken: Immerhin 70 Prozent der Unfälle bauen die Männer.

Nach einer Studie der Axa-Versicherung empfinden Frauen die Teilnahme am Straßenverkehr häufiger als belastend: 58 Prozent von ihnen bekommen es bei bestimmten Situationen oft mit der Angst zu tun. Nur 46 Prozent äußerten sich auf diese Weise. Jede dritte Frau fühlt sich am sichersten, wenn sie nicht hinters Steuer muss, sondern entspannt mitfahren darf.
Frauen haben weniger Fahrpraxis
Nach der Führerscheinprüfung fahren nachweislich die Männer mehr. Das belegen Angaben der Versicherungen: Jeder dritte Autofahrer meldet dort, pro Jahr mehr als 15.000 Kilometer zu fahren. Auf diese Fahrleistung kommt dagegen nur jede fünfte Frau. Weniger Fahrleistung bedeutet auch weniger Fahrpraxis. Und wer mehr fährt, kann natürlich auch mehr falsch machen. So wird das negative Zahlenbild, das die Unfallzahlen des Zentralregisters vermitteln, zumindest etwas relativiert.
Frauen legen andere und mehr Wege als Männer zurück, doch die Strecken sind meist kürzer und liegen im Umfeld der Wohnung. So fahren etwa 60 Prozent aller Autofahrerinnen weniger als 10.000 Kilometer im Jahr, bei den Männern nur 26 Prozent. Frauen sind in der Regel für die Begleitung der Kinder zuständig und häufig langsamer unterwegs als Männer, (Auto-)Mobilität bedeutet für die Frau deshalb häufiger ein Muss als „ich will“. Mütter steuerten auf ihren Fahrten nacheinander möglichst viele Ziele an.

Wenn es um die Fahrkünste geht, ist sie angeblich ungeduldiger. 39 Beifahrerinnen meckern über Fehler. Aber die Unterschiede verwischen sich immer mehr. Verkehrspsychologen meinen, dass noch uralte Verhaltensmuster in jedem von uns stecken. „Frauen haben sich um die Gemeinschaft, um Kinder, Alte und Schwache gekümmert, während die Männer auf Bärenjagd gingen.“ Deshalb kommen die Experten zu dem Schluss, dass Frauen nicht unbedingt besser Auto fahren als die Männer; aber die höhere soziale Einstellung zu ihrer Umwelt macht sie zu besonneneren Autofahrern. „Präventionsmaßnahmen sollten daher viel stärker als bisher sowohl alters- als auch geschlechtsspezifisch ausgerichtet werden“, meint der Berliner Verkehrspsychologe Peter Klepzig.
Was im Leben gilt, gilt auch im Auto. Eine Fahrgemeinschaft erfordert das Gleiche wie eine Lebensgemeinschaft. Jeder trägt Verantwortung für sich selbst und den anderen. Ein sicheres Miteinander ist nur dann möglich, wenn beide Seiten ruhig, konzentriert und vor allem gelassen bleiben.

ICH SELBER BIN EINE GELASSENE UND GEDULDIGE BEIFAHERIN,WER ALSO NIMMT MICH MIT :-)

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